Hieroglyphen
 
Als Hieroglyphen bezeichnet man die Schriftzeichen der altägyptischen Bilderschrift. Schriftlich fixiert wurden Hieroglyphen etwa von der Mitte des vierten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung bis in das zweite Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Hieroglyphen wurden meist in Stein gemeißelt (etwa an Tempelbauten) oder auf Papyrus geschrieben.
 
Betrachtet man die altägyptische Bilderschrift genauer, so stößt man zwangsläufig auf zwei Varianten: demotisch und hieratisch. Demotisch ist eine "volkstümliche" Schrift, die wahrscheinlich benutzt wurde, um Notizen über alltägliche Dinge und Angelegenheiten zu erstellen. Beim "Hieratischen" handelt es sich dagegen um eine "heilige" oder "priesterliche" Schrift, die hauptsächlich für religiöse Texte und priesterliche Bücher verwendet wurde.
 
Die altägyptische Bilderschrift umfasst etwa 600 Wort- und Silbenzeichen sowie 24 Einzelkonsonanten. Um Texte zu erstellen, wurden die Hieroglyphen entweder von links nach rechts, von rechts nach links, von oben nach unten oder von unten aneinander gereiht. Jede Schreibrichtung war also möglich. Die Schreibrichtung erkennt man an der Darstellung der Tier- und Menschensymbole. Diese blicken in die Richtung des ersten Zeichens. Schauen sie also nach links, so beginnt man von links zu lesen.
 
Das Leseverständnis der Hieroglyphen ging nach dem Zusammenbruch des ägyptischen Pharaonenreiches für viele Jahrhunderte verloren. Erst im Jahre 1822 wurden die Hieroglyphen von dem französischen Ägyptologen Jean François Champollion anhand des Steins von Rosette entziffert. Damit legte Champollion gewissermaßen den Grundstein der modernen Ägyptologie.
 
© 2004 Thomas Kay, www.medienlexikon.com
 
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